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"Der höchste Turm der Welt in Dubai" - 828m hoch


Bis an den Himmel

Ein Mensch will hoch hinaus –
im Bauen von Türmen kennt er sich aus.
Ohne Kran, Maschine und Kabel
geht er ans Werk – den Turmbau zu Babel.

Und alles nimmt einen historischen Lauf:
Er schlägt dort seine Zelte auf
mit Leuten, die sich gut auskennen
im Baugewerbe, beim Ziegelbrennen.

Menschen, die ein  Z i e l  vor Augen haben:
Mit ihren Fähigkeiten, ihren Gaben,
eine Stadt mit einem Turm zu bauen,
auf den die  g a n z e  Welt wird schauen.

Ein Turm, der bis zum Himmel reichen soll –
wäre so etwas nicht toll?!
Ein solcher Plan gefällt! Und alle Welt
wird ihren Namen kennen.

Mit diesem Ziel und diesem Sehnen
beginnen sie, den Turm zu bauen.
Gott aber sieht den Plan mit Grauen!
Er steigt herab in das Geschehen.

Die Menschen, die sich sprachlich wunderbar verstehen,
fangen dann urplötzlich an,
in fremden Sprachen verwirrt zu sprechen.
Und sie beginnen abzubrechen
 den Turmbau zu Babel.

Die Sprache, ihr einstiges „Verbindungskabel“,
das war auf einmal nicht mehr da.
Und diese Geschichte, die ist wahr!
Durch die Verwirrung der Sprachen
wollte Gott dem Hochmut ein Ende machen.


Der Mensch jedoch, der hat wohl nichts dazu gelernt,
sich nicht vom Übermut entfernt.
Im Gegenteil – er baut nun höher noch:
Der Turm in Dubai, 828 m hoch,
ist momentan der höchste Bau der Welt.

Und Menschen, denen solcherlei gefällt,
werden nicht von ihrem Ziel abweichen:
Sie wollen Türme bauen,
die bis zum Himmel reichen!

Schneller, höher, weiter noch !!!
Ein solches Ziel jedoch
lässt  m i c h  und andere erbleichen ...

 © Helga M. Krawagna


1. Mos. 11, 4:
„Und sie sprachen: "Wohlan, bauen wir uns eine Stadt
und einen Turm,
dessen Spitze bis an den Himmel reicht,
und machen wir uns einen Namen.“